Materialien

Im Folgenden erhalten sie, auf Basis der Fachliteratur, einige Hintergrundinformationen zu den verwendeten Materialien. Insbesondere den eher weniger bekannten, aber noch bedeutenden.

Das Material wird lose (Ballen, Sack), festgedreht oder gezupft geliefert.

Kapok:

 

Nicht selten wird als Ersatz für Daunen, Kapok (sog. Pflanzendaunen) verwendet. Das Material stammt ursprünglich aus Indonesien, von der Frucht des besonders auf der Insel Java verbreiteten Kapokbaumes. Unter dem Mikroskop erscheint die Faser als glattes luftgefülltes Röhrchen. Durch die daraus resultierende hohe Elastizität (Volumenhaltigkeit), Atmungsaktivität sowie isolierende Eigenschaften, ist es hervorragend als Füllmaterial für Kissen und Matratzen geeignet. Zudem sind die Fasern mit einer dünnen Wachsschicht bedeckt, weshalb sie keine Feuchtigkeit aufnehmen. Die Möglichkeit des Klumpens und Verfaulens ist also recht gering. Desweiteren besitzt die Kapokfaser einen chemischen Bitterstoff, welcher Bakterien und Ungeziefer fernhält. Diese Eigenschaft ist ein Vorzug des Kapoks ggü. Füllmaterialien tierischer Herkunft. Möchte man also auf synthetische Materialien (Schaumstoff, Polyesterfüllung) verzichten, ist Kapok eine der besten Alternativen.

Rosshaar/Schweifhaar:

 

Bezeichnung für ein rein tierisches Produkt, welches aus Mähne und/oder Schweif der betreffenden Lebewesen gewonnen wird. Nach der Norm RAL 399 C4 für Polsterfüllstoffe, unterscheidet man drei Qualitäten. Als Rosshaar bezeichnet man aufbereitetes Pferdemähnenhaar mit mindestens 20% beigefügten Schweifhaaren von Rind oder Pferd. Schweifhaar kann hingegen, sofern nichts anderes angegeben wird, von Pferden und/ oder Rindern stammen. Die einzelnen Haare müssen dabei mindestens zwischen 10-15 cm lang, besser länger, sein. Je enger und stärker das Material bei der Verarbeitung gekräuselt wird, desto besser später die Federwirkung. Ähnlich wie Kapok ist es widerstandsfähig gegen Feuchtigkeitseinflüsse, lässt sich gut in Form legen, und passt sich z.B. einer Körperform an, ohne dabei an Elastizität zu verlieren. Das Material kehrt also, noch besser als Kapok, nach einer Verformung oder Kompression, wieder zu seinem ursprünglichen Volumen zurück. Dank dieser Eigenschaften und der hervorragenden Atmungsaktivität, kommt Rosshaar heute vorallem im Bereich der Premium-Betten zum Einsatz. Es ist eines der langlebigsten und wertvollsten Polstermaterialien.

Kokosfaser:

 

Eine Faser mit besonders großer Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Abnutzung. Gewonnen wird die Kokosfaser aus der Schale der allgemein bekannten Kokosnuss. Durch besondere Verarbeitungsprozesse wird das Material motten- und milbensicher, sehr elastisch und haltbar. Entsprechend aufbereitete Fasern werden z.B. unter dem Markennamen "Elancrin" vertrieben. Das Produkt ist spezifisch sehr leicht, ergibt ein weiches Polster und ist durch die Veredelung sehr abfallrein, d.h. beim Aufzupfen stauben sie nicht, und auch kurze gebrochene Fasern sind kaum feststellbar. Kokosfasern werden auch zur Herstellung von Gummihaarspolstern verwendet. Eine Tränkung mit Latexmilch sorgt für einen festen Faserverbund. So können fertige Formteile (Platten, Keilkissen, Rollen, Würfel) verschiedener Stärken und Härtegrade erzeugt werden. Festeres Polster kann hauptsächlich für Kissenarbeiten ohne weitere Federung verwendet werden, während weichere Polstermatten für Federungsauflagen oder Rückenkissen in Frage kommen.

Palmfaser/Afrik:

 

Die Bezeichnung Palmfaser wird hauptsächlich für Polstermaterial angewendet, welches aus den gespaltenen Blättern der Zwergpalme (Chamaerops humilis L.) gewonnen wird. Die grünlich-gelbe Faser ist weit verbreitet und kann vielfältig eingesetzt werden. Dabei eignen sich mittlere Qualitäten gut für Fassonarbeiten (s. Verarbeitung), während feinere Qualitäten bei der Herstellung von Kissen und Federeinlagenmatratzen verwendet werden können. Das Material ist weich und geräuscharm, raschelt also beim daraufsetzen nicht. Kontakt mit Wasser, oder häufiger Feuchtigkeit sollte vermieden werden. Ein Verfaulen kann sonst nicht ausgeschlossen werden.

Werg/Hanf:

 

Das Werg ist in seinen einzelnen Arten ein aus Bastfaserpflanzen gewonnener Rohstoff, der je nach Verwendungszweck und Feinheit noch alle verholzten Bestandteile enthält, jedoch auch mehr oder weniger vollständig von ihnen frei sein kann. Die Faser dient, ähnlich wie Hanf, in erster Linie als Füllmaterial, kann aber auch zu Garnen und Schnüren versponnen werden, und Bestandteil von Vliesstoffen sein. Bekannt sind Werg- und Hanffasern auch in Form von Dichtungsband zum Verschließen von Fugen, Anschlüssen und Rohren.

 

 

Jute:

 

Die Jutefaser wird aus Bestandteilen des Stängels, verschiedener Arten der Pflanzengattung Corchorus gewonnen. Die Faser weist eine hohe Zugfestigkeit auf. Ihr Widerstand gegen die Einwirkung von Luft und Feuchtigkeit sowie gegen mechanische Abnutzung, wie er z.B. bei Bodenbelägen verlangt wird, ist dagegen sehr gering. Mit der Zeit wird das Material mürbe und spröde. Ihre Eigenschaften beschränken den Einsatzbereich der Jutefaser auf Wandbespannungen, sowie Deck- und Unterspannmaterialien, insbesondere Feder- bzw. Fassonleinen und Polstergurte. Hier ist die hohe Zugfestigkeit vorteilhaft. Im Alltag begegnet einem das Material noch in Form von Pack- oder Sackleinen (z.B. Kartoffelsack).

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